Von der Kaffeekrise zum hohen Weltmarktpreis
In den letzten 10 Jahren hat sich der weltweite Kaffeemarkt drastisch verändert. Kurz vor der Jahrtausendwende drängte Vietnam und andere asiatische Länder mit seiner massenhaften Robusta-Produktion auf den Weltmarkt. Durch das Überangebot sanken ab 2000 die Weltmarktpreise unter die Produktionskosten von vielen Kleinbauern. Erst fünf Jahre später, als kleine Produzenten ihren Anbau aufgegeben und auch oft ihre Existenzgrundlage verloren hatten, stiegen die Weltmarktpreise wieder an.
Durch die Immobilienkrise in den USA 2008 und die nachfolgende Weltwirtschaftskrise wurden Rohstoffe an den Börsen der Welt zum begehrten Spekulationsobjekt. Kaffee als zweitwichtigster Rohstoff auf dem Weltmarkt wurde immer stärker nachgefragten und zu einem hochpreisigen Produkt.
Der wachsende Wohlstand in Ländern des Südens führt dort auch zu einer Veränderung des Konsumverhaltens. In Brasilien, dem wichtigsten Exportland für Rohkaffee, stieg in den letzten Jahren der inländische Konsum stark an. Hinter den USA hat Brasilien inzwischen den zweitgrößten Kaffeeverbrauch weltweit. Während in Deutschland der Konsum gleich bleibt (aber die Verarbeitungs- und Exportzahlen steigen), stieg in verschiedenen Schwellenländern der Konsum deutlich an, Die Welt-Produktionsmengen konnten mit dem steigenden Verbrauch nicht mithalten.
Seit einigen Jahren werden zu hohen Preisen gehandelte Gourmet- oder Spezialitätenkaffees weltweit immer stärker nachgefragt. Dadurch steigen die Preise für diese hochwertigen Kaffees (zu denen auch die Rohkaffees unserer Produzenten gehören) besonders stark an.
Immer mehr Röster versuchen durch den Kauf von FairTrade-Kaffees, sich einen Zugang zu Qualitätskaffees zu sichern. Um die wachsende Nachfrage befriedigen zu können, werden von FLO (FairTrade Labeling Organization) immer mehr Kaffeekooperativen ohne die langjährige Erfahrung als FairTrade-Produzenten gesiegelt (vor allem in Brasilien). Diesen vielen neuen Produzenten ist es aber gar nicht möglich, den erwarteten höherwertigen Kaffee zu produzieren.
Kleinbauern erwarten auch in Phasen mit hohen Weltmarktpreisen von FairTrade-Händlern einen höheren Preis für ihren Kaffee als er von den normalen Aufkäufern bezahlt wird. Bei dem bestehenden Preismodell fiel es den Fair-Händlern in den vergangenen Jahren schwer, diesem Wunsch gerecht zu werden.
Das Preismodell des Partnerschaftskaffees liegt mit dem bezahlten Aufschlag von 1 Euro pro kg verkauftem Kaffee immer deutlich über den sonst an die Produzenten bezahlten Preisen. Ein bei Produzenten gefragtes Modell.
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